Trinkgeld ist ein gern gesehener Gast. Der kleine “Tip” gehört in der Gastronomie zum guten Ton und gilt als Indikator, wie zufrieden Deine Gäste mit Service und Essen waren. In Deutschland zahlen Gäste zwischen fünf und zehn Prozent des Rechnungsbetrags. Mies gelaunte Kellner, das Bringen falscher Bestellungen oder lange Wartezeiten wirken sich (fast) immer negativ auf die Höhe des Extrageldes aus. Aber was können Servicekräfte tun, um mehr Trinkgeld zu erhalten, wenn die Qualität stimmt und alles so ist, wie es sich die Gäste vorstellen?

Hier erfährst Du, wie Du Dein Trinkgeld mit einfachen Tricks vermehren kannst!

 

1. Lächeln

Im Alltag gibt es genügend Situationen, in denen der Gast mit schlechter Laune konfrontiert wird. Da ist ein Restaurant-, Café- oder Barbesuch eine willkommene Insel, auf die sich der Gast gerne zurückzieht. Kellner können mit einem freundlichen Wesen, einer aufgeschlossenen Gestik und einem angenehmen, ehrlichen Lächeln den Urlaubsmodus beim Gast einschalten. Das entspannt den Gast zusätzlich, was er gewiss mit einem höheren Trinkgeld dankt.

2. Sich selbst mit eigenem Namen vorstellen 

“Mein Name ist Matthias und ich bin heute Abend Ihr Kellner.” Es ist eher unüblich, sich beim Gast mit seinem Namen vorzustellen. Die kurze Vorstellung kann aber den Grundstein für eine persönliche Beziehung legen und wirkt sehr aufmerksam und sympathisch. Der Gast weiß, mit wem er es zu tun hat, und fühlt sich gut aufgehoben.

3. Biete Beratung an!

Nicht jeder Gast weiß sofort, was er bestellen möchte. Erleichtere Deinen Gästen die Entscheidung und biete ihnen eine kompetente Beratung an. Welches Gericht magst Du persönlich gerne, was kannst Du von der Wochenkarte empfehlen? Der Gast wird Dir für diese Unterstützung danken. 

4. Auf eine Augenhöhe gehen

Die Psychologie lehrt uns: Gehen wir buchstäblich mit jemandem auf Augenhöhe, dann signalisieren wir, dass wir uns auch im übertragenem Sinne auf dem gleichen Niveau befinden – ein Zeichen von Respekt und Anerkennung. Wir schätzen unser Gegenüber wert. Das schätzt der Gast umgekehrt ohne Frage auch mit extra Trinkgeld wert.

5. And repeat: Bestellung wiederholen

Nachdem der Kellner die Bestellung aufgenommen hat, sollte er sie nochmals laut wiederholen. Das zeigt dem Gast, dass die Bestellung vollständig angekommen ist. Er kann sich sicher sein, die richtigen Speisen und Getränke zu erhalten. Dadurch fühlt er sich gut aufgehoben und ernst genommen.

6. You can touch this! 

Stimmt die Chemie zwischen Kellner und Gast, kann sich der Kellner noch mehr trauen. Eine flüchtige Berührung an Schulter oder Rücken ist die Königsdisziplin, denn sie erzeugt auf ganz subtile Art mehr Nähe und Wohlbefinden. Dieses psychologische Phänomen wird als “Midas-Effekt” bezeichnet.

7. Lady in Red

Nicht nur eine individuelle Beratung kommt gut beim Gast an. In einer Studie wurde das Trinkgeld von Kellnerinnen verglichen: die einen trugen ein rotes T-Shirt, ihre Kolleginnen nicht. Das Ergebnis: 14 bis 26 Prozent mehr Trinkgeld für Kellnerinnen mit roter Kleidung! Leider funktioniert dieser Trick nur bei Kellnerinnen und männlichen Gästen: Frauen zeigten sich von der Farbe rot unbeeindruckt.

8. Ein Scherz in Ehren kann niemand verwehren

Gäste werden gern unterhalten. Ein kurzes Gespräch über das Wetter, aktuelle Nachrichten oder eine kleine Anekdote sind interessant, wirken charmant und bleiben in Erinnerung. Servicepersonal, das zwischendurch einen Witz auf den Lippen hat, sammelt zusätzlich Pluspunkte.

9. Der Gast ist König, der kleine Gast ist Prinz

Eine einfache Regel: Wer die Herzen der Kinder erobert, verdient sich die Herzen der Eltern ganz von allein dazu. Puzzle, Malhefte und Stifte sind ein beliebter Zeitvertreib für Kinder und sollten aktiv angeboten werden. Wer die Kleinen dann noch wie die Großen behandelt und sich persönlich erkundigt, was sie gern essen möchten, kann sich der Anerkennung der Erwachsenen sicher sein.

10. Wer schreibt, der bleibt 

Ein “Dankeschön!” hört der Gast liebend gern. Kellner können aber auch ein visuelles Zeichen setzen und ein “Danke!” oder eine Sonne, Blume oder ein Smiley auf der Rechnung vermerken. Das kommt meist unerwartet und überrascht positiv. Das “Dankeschön!” des Gastes ist dann mit Sicherheit ein großzügigeres Trinkgeld.

Wer diese kleinen Kniffe berücksichtigt, kann sich sicher bald über mehr Münzen in der Geldbörse freuen. Die zusätzlichen Groschen können übrigens ab sofort mit dem Update auf die Version 4.2 direkt mit dem orderbird verbucht werden. Wie die neue Trinkgeldfunktion im Detail funktioniert, erfahrt Ihr hier in unserem Online-Handbuch.

Egal ob “Trinkgeld” oder “Tip” – das Extrageld wird häufig in die Gehälter von Servicekräften einkalkuliert. Das macht sich wegen der niedrigen Grundgehälter am Ende des Monats deutlich bemerkbar. Wie und ob Du Dein Trinkgeld versteuern musst, erfährst Du hier. 

11. Einer geht noch! Freigetränke

Wer bekommt nicht gerne etwas geschenkt? Zwei Wissenschaftler fanden in einer Studie heraus, dass Kellner, die ihren Gästen einen Gratis-Ouzo mit der Rechnung servierten, durchschnittlich 8,6 Prozent mehr Trinkgeld erhielten. Auch wenn Kellner diesen oft selber zahlen müssen, lohnt sich die Investition! 

12. Behalte den Überblick und schenke Aufmerksamkeit

Niemand wartet gerne auf die Rechnung und sein Essen!  Gutes Servicepersonal behält seine Gäste immer im Blick. Achte immer darauf, dass Du jederzeit für Deine Gäste ansprechbar bist, halte regelmäßigen Blickkontakt und frage nach dem Befinden Deiner Gäste. Schmeckt das Essen? Darf es noch ein Wasser sein? So kurbelst Du gleichzeitig Deine Zusatzverkäufe an!

13. Sei flexibel und übertreffe die Erwartungen!

Kunden erinnern sich viel länger an den Service als an den Preis – Mach den Restaurantbesuch Deiner Gäste zu einem besonderen Erlebnis und versuche auch auf Sonderwünsche einzugehen. Deine Gäste werden  Dich mit dem tollen Abend verbinden, mehr Trinkgeld geben und gerne wiederkommen.

Viel Erfolg!

 

Andere Länder, andere Sitten!

Gerade zur Urlaubszeit sollten Servicekräfte eine Sache im Hinterkopf behalten: Das Trinkgeldverhalten hängt oft von der Herkunft der Gäste ab! Während es in Deutschland üblich ist, 10 Prozent Trinkgeld zu geben, ist das Extrageld in Belgien sowie Portugal meist bereits in der Rechnung enthalten. In Italien ist Trinkgeld sogar eher unüblich. Als Faustregel in Europa gilt: Mit 10 – 15 Prozent machen Gäste nichts falsch. Neben der Höhe variieren auch die Sitten, wie das Trinkgeld hinterlassen wird. 

In Frankreich oder Spanien beispielsweise bezahlt der Gast seine Rechnung und lässt das Trinkgeld ganz einfach auf einem Tellerchen oder dem Tisch liegen. Wie stark sich beschriebenen Methoden auswirken, kommt auch immer auf die individuelle Situation und die allgemeine Laune der Gäste an. Generell sollten Gastronomen die Zufriedenheit ihrer Gäste nicht an der Höhe der Trinkgelder festmachen. Aber es spricht ja nichts dagegen, diese Tricks einfach einmal auszuprobieren, oder? 

 

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