Gastronomen in Deutschland: Dreht Eure Zapfhähne auf! Das deutsche Bier feiert seinen 500. Geburtstag! Zumindest wenn man die Verabschiedung des Reinheitsgebotes am 23. April 1516 als Geburtsdatum des deutschen Bieres festlegt. Passend dazu knöpfen wir uns das Thema Craft Beer in der Gastronomie vor. Lohnt sich Craft Beer für deutsche Gastronomen? Wie kalkulieren Gastronomen Craft Beer richtig? Und was sind nach IPA, Pale Ale und Co. die nächsten Trends der Craft Beer Szene? Wir haben Statistiken durchforstet und uns mit der erfolgreichen Craft Beer Bar Twinpigs in Neukölln ausgetauscht. Wie auch Ihr mit Craft Beer profitiert, erfahrt Ihr im großen Craft Beer Check für die Gastronomie.
Mit Pils punkten: Die beliebtesten Biersorten der Deutschen
Die beliebteste Biersorte der Deutschen ist und bleibt das Pils. Der Kassenschlager hängt andere Biersorten wie Hefeweizen, Export und Radler locker ab. Laut Statistischem Bundesamt waren 50% der verkauften Biersorten 2015 Pilsner. Aber auch dieser Bier-Evergreen muss nicht zwingend aus den Fässern der großen Brauer stammen. Unser Tipp: Bietet ein Pils als Craft Beer an und erleichtert Euren Gästen damit den Einstieg in die neue Geschmackswelt!
Richtig kalkulieren mit Craft Beer
Wer Craft Beer trinkt, greift tiefer in die Tasche. Der Grund: Craft-Beer-Brauereien haben höhere Rohstoffkosten als etablierte Bierriesen. So müssen Gastronomen schon mit rund einem Euro pro Flasche Craft Beer im Einkauf rechnen. Ein Preis, den sie an ihre Gäste weitergeben müssen. Deshalb raten wir: Kalkuliert sorgfältig, damit auch beim Craft Beer die Margen stimmen! Die Getränkeexperten von Mixology schlagen vor, auf den Einkaufspreis noch etwa 300 Prozent draufzuschlagen.
„Wir leben in einer Zeit, in der Konsumenten bereit sind, mehr Geld für gute Produkte zu bezahlen.” – Pär, Twinpigs
4 bis 6 Euro für eine Flasche Bier zahlt kein Mensch? Nicht unbedingt! Trotz des hohen Einkaufspreises machen viele Gastronomen sehr gute Erfahrungen mit Craft Beer. „Wir leben in einer Zeit, in der Konsumenten bereit sind, mehr Geld für gute Produkte zu bezahlen”, meint Barbesitzer Pär. In seiner Bar Twinpigs bietet der Gastronom rund zwölf verschiedene Sorten Craft Beer an, darunter deutsche Pilsner, beligisches Trappistenbier und amerikanisches IPA.
Das richtige Craft Beer für den eigenen Gastrobetrieb finden
Die Biervielfalt macht es mittlerweile unmöglich, sich durch alle Sorten zu trinken. Vor allem in Berlin und Brandenburg sprießen Craft-Beer-Brauereien wie wild aus dem Boden. Im letzten Jahr eröffneten in der Region acht neue Brauereien – mehr als in jedem anderen Bundesland in Deutschland. Mittlerweile wird in der Hauptstadtregion in 62 Brauerein gebraut.
Oft sind es sympathische Gründungsgeschichten gepaart mit einem überzeugenden Geschmack, die Gastronomen von den Bieren der Mikrobrauereien überzeugen. Und diese Begeisterung färbt auch auf die Gäste ab! Das Schlüsselwort lautet also: Gutes Storytelling! Auch Euer Personal sollte die Geschichten hinter den Bieren kennen und lebhaft wiedergeben können.
Neues wagen: Berliner Weiße als Craft Beer
Wer seinen Gästen etwas wirklich außergewöhnliches bieten will, greift zu Berliner Weiße. Brauerein wie Bogk-Bier Privatbrauerei, Brewbaker oder Onkel Bier versuchen das Bier derzeit von seinem schlechten Ruf als “Touristengetränk” zu befreien. Bevor die Berliner Weiße zum klebrigen Syrupgemisch verkommen ist, war sie im 19. Jahrhundert ein eigener Braustil, der ganz ohne Syrup und Zusatzstoffe leicht säuerliche Aromen im Bier hervorhob. Auch Twinpigs-Besitzer Pär ist fest davon überzeugt, dass der Drink bald eine Renaissance erleben wird: „In ein bis zwei Jahren wird es mindestens zehn verschiedene lokale Berliner Weisse Sorten geben.”
Was denkt Ihr über den Craft-Beer-Hype? Habt Ihr bereits Erfahrungen mit Craft Beer in Eurem Betrieb? Oder denkt Ihr darüber nach, eines der neuen Biere anzubieten? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!