Was braucht man, um den Traum vom eigenen Gastro-Betrieb wahr zu machen? – Viel Mut, Planungsgeschick, Leidenschaft und Disziplin, denn die Selbstständigkeit verzeiht keine Fehler. Neben der Liebe zur Gastronomie müssen Gastro-Gründer heutzutage auch Betriebswirte sein und sich mit Businessplänen, Wettbewerbsanalysen und Steuervorschriften auskennen.
Wie lustig, frustrierend, chaotisch und anstrengend das sein kann, zeigen wir Euch ab sofort wöchentlich in unserer neuen Reihe: Mein Erfolgsrezept – Durchstarten mit Hussein. Seid dabei und seht selbst, wie Hussein seinen Traum vom “Tungo’s” in Berlin-Mitte in die Realität umsetzt.
orderbird trifft einen Gastro-Gründer
Gastro-Gründer Hussein besuchte uns persönlich im orderbird-Büro. Unser Team unterhielt sich angeregt mit ihm und erfuhr, was ihn antreibt, das Wagnis der Gastro-Gründung auf sich zu nehmen. Welcher Weg führte ihn überhaupt zur Gastronomie und warum glaubt er felsenfest an den Erfolg seines zukünftigen Cafés? Uns gibt er exklusive Einblicke und wir begleiten ihn ab sofort regelmäßig auf seinem Weg!
Husseins Werdegang
Hussein wurde im Libanon geboren. Mit sechs Jahren kam er mit seinen Eltern und seinen vier Geschwistern als Flüchtlinge nach Deutschland. Sie landen in einem beschaulichen Dorf im Rheinland. Wenig später fing sein Vater an für die Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien in Bonn zu arbeiten.
Nach dem Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin wurde sein Vater, wie viele Regierungsangestellte, nach Berlin versetzt. Mit einem Schlag musste sich Hussein mit in der großen, bunten und lauten Hauptstadt zurechtfinden. Mit 17 Jahren in einer neuen Stadt und mit Übergewicht war die Integration nicht leicht. Da er ständig das Gefühl hatte, nicht reinzupassen und nicht gut genug zu sein, fehlte ihm in dieser Lebensphase das nötige Selbstbewusstsein.
Mut zur Veränderung
“Als Kind einer Familie mit fünf Kindern musste ich sehr früh lernen, zu teilen und für mich selbst zu sorgen.” Die Zeit in Berlin motivierte Hussein für neue Ziele. Deshalb beschloss er nach der Schule mit einer gehörigen Portion Mut zur Veränderung, seine Ernährung komplett umzustellen und zu lernen, dass gesunde Ernährung keinen Verzicht bedeuten muss. Das zeigte bald Wirkung: Er konnte sein Gewicht um beachtliche 34 Kilo zu reduzieren. Danach begann Hussein, an der Rezeption eines Fitnessstudios um die Ecke zu jobben. Schnell konnte er sich durch seinen natürlichen Charme hervortun. Zusammen mit regelmäßigem Sport im Fitnessstudio gelang es ihm, sein neues Gewicht zu halten.
Motiviert durch seine Erfolgsgeschichte und durch seine aufgeschlossene, herzliche Art bekam Hussein von den Betreibern des Fitnessstudios die Leitung eines eigenen Kurses angeboten. Bereits nach kurzer Zeit war sein Kurs der meistbesuchte im ganzen Studio. Sein Vorteil: Im Gegensatz zu den anderen Trainern, die schon immer schlank waren, fanden die Teilnehmer in Hussein ein nahbares Vorbild, mit dem sie sich identifizieren konnten. Im Gegenzug freute sich Hussein, dass andere Menschen in seiner Geschichte und dank seines Kurses, den Mut und die Kraft fanden, mehr aus sich herauszuholen. Der enge Kontakt und Austausch mit seinen Kursteilnehmern stärke Husseins Vorliebe fürs Kochen und inspirierte ihn seine Rezepte zu optimieren und zu teilen.
Willkommen in der Gastro-Welt
Klar war, dass die Arbeit im Fitnessstudio nichts für die Ewigkeit sein konnte. Husseins Vater war es, der das Potenzial in der zuvorkommenden und hilfsbereiten Art seines Sohnes sah. Er prophezeite ihm eine steile Karriere im Hotelgewerbe – vielleicht in einem der schicken Hotels in Dubai. Also begann Hussein parallel zur Arbeit im Fitnessstudio eine Ausbildung zum Hotelfachmann. Das erstklassige Design-Hotel THE MANDALA HOTEL am Potsdamer Platz in Berlin war dafür der perfekte Ort. Er lernte in den drei Jahren Ausbildung, was einen optimalen Service ausmacht, worauf es in der Küche wirklich ankommt und wie man auch in schwierigen Situationen im Umgang mit den Gästen immer einen kühlen Kopf bewahrt.
“Darf es noch etwas sein, Prince William?”
Doch Hussein wollte mehr. Wenn die Karriere in der Hotellerie und Gastronomie von Erfolg gekrönt sein sollte, musste er perfektes Englisch sprechen und schreiben. Leichter gesagt, als getan. Das Glück war auf seiner Seite. Eine geradezu schicksalshafte Begegnung mit einer Kundin im Fitnesstudio, die für ein Probetraining da war, zeigte ihm die richtige Richtung. Sie selbst kam frisch aus Australien und hatte dort für eine Eventagentur gearbeitet, die exklusiv für alle Events der Dame Marie Bashir – Governor of New South Wales – verantwortlich war. Hussein bekam von der Kundin lediglich einen Namen und eine Telefonnummer.
So beschloss er für ein Jahr nach Australien zu gehen. Angekommen in Sydney hatte nur einen Koffer, die Nummer der Agentur und keine Bleibe. Also jobbte Hussein erst einmal in einem libanesischen Restaurant und im deutschen Löwenbräu. Schnell merkte er, dass er dort sein Englisch nicht verbessern konnte. Im Hinterkopf beschäftigte ihn weiterhin die Begegnung mit der Frau im Fitnessstudio. Also rief er die Nummer der Eventagentur an und konnte die begehrte Position als Personal Butler of the Governor ergattern.
Für diesen Job zahlte sich seine erstklassige Ausbildung im Luxushotel aus. Zu Husseins Aufgaben gehörte es, zahlreiche internationale Politiker und Prominente zu bedienen. 2010 wurde er unter 80 Agenturkollegen ausgewählt, um Prince William, den Duke of Cambridge, exklusiv bei einem Frühstück im Botanischen Garten zu bedienen: “Was mir am meisten gefallen hat, war, dass der Prinz mir mit seinem Auftreten und seiner Persönlichkeit auf Augenhöhe begegnet ist. Davon gehe ich als serviceorientierter Gastronom nicht sofort aus. Niemals hätte ich gedacht, dass sich der Herzog von Cambridge selbstlos beim Frühstücksbüffet anstellt. Es war ihm wichtig, den Menschen zu zeigen, dass er keine Zwei-Klassen-Hierarchie möchte. Mehr noch – er signalisierte, dass er das nicht akzeptieren würde. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt. Es ist zu meinem Credo geworden: Die Feinheiten eines gehobenen Cafés sollen für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein. Und zwar so, dass sich jede Person unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft in meinem Lokal wohlfühlt und für einen Moment den Stress des Alltags hinter sich lassen kann.” Parallel zu dieser Stelle arbeitete Hussein als Kellner für die Stars bei der prämierten TV-Show MasterChef Australia. Dort bediente er die prominente Jury live im Fernsehen.
Tungo’s – der Traum der eigenen Gastronomie
Heute ist Hussein 33 Jahre alt und fühlt sich bereit, seinen Traum von der Selbstständigkeit zu verwirklichen. Seine Freunde und die vielen Erfahrungen in der Berliner Gastro-Szene als Servicekraft, Barmann und Schichtleiter überzeugen und motivieren ihn, sein eigenes Geschäft zu eröffnen. Angetrieben wird Hussein durch seinen Wunsch, Menschen an seinem Ernährungskonzept und seinem Verständnis von gutem Service teilhaben zu lassen.
Sein Ziel ist es, im April 2018 das Tungo’s in Berlin-Mitte zu eröffnen. Hier wird das Motto gelten: The same but different. Hussein möchte ansprechende und schmackhafte Gerichte und Süßspeisen anbieten, bei denen die für den Körper zuträglichen Nährstoffe im Vordergrund stehen. So geben die Gäste ihre Essgewohnheiten nicht auf, sondern gestalten sie nur anders. Beispielsweise wird es Altbewährtes wie Käsekuchen, aber auch zucker- oder mehlfreie Alternativen, geben.
Hussein setzt auf eine gesunde und bewusste Ernährung, bei der man nicht verzichten oder hungern muss. Daher steht das Tungo’s insgeheim auch für “Trinken und Naschen ganz ohne Sorgen.”
Auch der Service ist für Hussein besonders wichtig: “Ich liebe es, Menschen mit gutem Service ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und eine Freude zu bereiten. Im Tungo’s sollen meine Gäste das Gefühl haben, dass sie sich nicht mehr um sich selbst kümmern müssen.”
Wir begleiten Hussein bei seiner Gastro-Gründung und drücken ihm die Daumen für sein ehrgeiziges Projekt. Seid gespannt, welche kleinen und großen Erfolge er zu feiern und welche Widerstände zu überwinden hat. Zu sehen gibt es nicht nur Fotos, Videos und Statusmeldungen auf Facebook und Twitter, sondern natürlich auch ausführliche Berichte hier auf unserem orderbird-Blog!
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