Mido und Michael betreiben seit 2007 ihr Restaurant ‚Mädchen ohne Abitur’ in der Kreuzberger Körtestraße mit ca. 50 Sitzplätzen und ungefähr nochmal genauso viel auf der sommerlichen Terrasse. Hier erläutern sie ihre Sicht auf die derzeitige Situation in der Gastronomie. Bist Du Gastronom, Gastro-Gründer oder Gastronomieliebhaber? Dann lies Dir durch, was die beiden an ihrer Branche mögen, aber auch kritisieren, und woher der auffällige Name stammt.
Mido und Michael, worauf legt Ihr als Gastronomen besonderen Wert?
Ganz wichtig ist die Nähe zum Publikum und zu unserem Personal. Wir freuen uns über glückliche Gäste, die von einem zufriedenem Personal bewirtet werden. Außerdem ist uns wichtig, Kontinuität in der Qualität und in unserem Konzept beizubehalten. Dazu gehören eine warme einladende Atmosphäre und ausgefallene Speisen, kombiniert mit feiner Hausmannskost.
Was begeistert Euch am meisten an Eurem Job?
Die Möglichkeit zur Kreativität und das Meistern von Herausforderungen der unterschiedlichsten Art üben eine großen Reiz auf uns aus. Hinzu kommt die Kommunikation mit vielen unterschiedlichen Menschen – Gäste, Mitarbeiter, Lieferanten, Handwerker und auch mit dem Ordnungsamt (Mido lacht).
Wie würdet Ihr Eure Gastronomie beschreiben?
Unser Credo ist: In 80 Speisen um die Welt! Unsere Gäste können bei uns Gerichte aus aller Mädchen Länder genießen.
In 80 Speisen um die Welt – woher kommt dieser Ansatz?
Michael arbeitet parallel seit vielen Jahren als Filmcaterer. Die besondere Herausforderung dort besteht darin, über einen längeren Zeitraum abwechslungsreich zu kochen, um die Crew bei Laune zu halten und nicht zu langweilen. Die dafür notwendige Vielfältigkeit der Gerichte und ihre unterschiedliche Herkunft haben wir für unser Restaurant übernommen. Viele unserer Gäste, die uns von Dreharbeiten her kennen, finden so Speisen auf der Karte wieder, die sie am Filmset mochten und freuen sich darüber.
Und wie entstand der Name und die Idee für Euer Gastro-Konzept?
Der Name Mädchen ohne Abitur und unser Einrichtungsstil lehnt sich an einen Bravo- Fortsetzungsroman der 60er Jahre an. Wenn man unser Lokal besucht, wird schnell klar, was damit gemeint ist.
11 Jahre an einem Standort ist eine ganz schöne Bank. Worin seht Ihr die größten Schwierigkeiten für Gastro-Gründer und die vielen Schließungen in der Gastronomie?
Das sind ganz klar:
- Einen guten, bezahlbaren Standort zu finden
- Ein schlüssiges Konzept zu entwerfen
- Die Startfinanzierung aufzutreiben
Zusätzlich ist es in Deutschland nicht so leicht, alle gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Gerade die damit verbundene Buchhaltung ist nicht zu unterschätzen.
Viele Gastronomen, die nach kurzer Zeit aufgeben müssen, scheitern genau an diesen Punkten. Dazu kommen eine falsche Erwartungshaltung und mangelnde Erfahrungen, um einmal gesetzte Qualitätsstandards halten zu können.
Wo seht Ihr die größten Entwicklungspotenziale in der Gastronomie und worauf könntet Ihr gut und gern in der Gastro-Szene verzichten?
Unserer Meinung nach bietet die individuelle Bewirtschaftung weiterhin das größte Potential. Glaubhafte Gastronomiekonzepte, die gut durchdacht sind, werden sich am ehesten durchsetzen, einfach weil sie den Gästen ein individuelles und unverwechselbares Erlebnis bieten. Die Systemgastronomie kann das nicht bieten. Auch sollte man der Verführung widerstehen, auf momentane Trends aufzuspringen. Sie führen schnell zu einer Übersättigung und bieten auf längere Sicht keine Substanz.
Was war für Euch persönlich das Überraschendste seit der Eröffnung des Mädchen ohne Abitur?
Obwohl wir es hätten besser wissen sollen, war es das Arbeitspensum. Dazu kommt die unberechenbare Frequentierung. Das stellt für die wirtschaftlichen Kalkulation immer wieder eine Herausforderung dar.
Was macht Euch als Gastronomen aus und wofür macht Ihr das alles?
Wir gehen selbst sehr gerne und oft essen und haben dabei über die Zeit herausgefunden, welche Form der Gastronomie wir schätzen und welche weniger. Aus diesen Erfahrungen und der Arbeit in den unterschiedlichsten Gastronomiebetrieben konnten wir unser Konzept entwickeln und umsetzen. Darüber hinaus hat uns der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit und persönlichem Freiraum, den berufliche Selbständigkeit bietet, geleitet.
Das Finanzamt ist ein ungeliebter Gast. Woran liegt das, und welche Tipps habt Ihr?
Tatsächlich gibt es sehr viele, teilweise komplizierte und schwer verständliche gesetzliche Vorgaben in Deutschland. Da an alles zu denken, ist nicht immer leicht und erfordert viel Konzentration und somit auch viel Lebenszeit. Hinzu kommen natürlich die Steuern, die so viele Facetten besitzen, dass einem schwindelig werden kann. Aus diesem Grund ist eine gute Dokumentation und ein fähiger Buchhalter unerlässlich, wenn Du in der Gastronomie bestehen willst. Wirklich, das, was Dich ein guter Buchhalter kostet, sparst Du auf der anderen Seite an Kraft und Energie.
Eine saubere Kasse hilft natürlich auch, wenn das Finanzamt an die Tür klopft!
Letzter Punkt: Wie hilft Euch unser Kassensystem?
Es erleichtert unsere Arbeitsabläufe im Lokal. Die leichte Programmierbarkeit ermöglicht eine schnelle Anpassung an unsere Bedürfnisse. Zusätzlich bietet sie eine saubere Erfassung der täglichen Umsätze, was sehr hilfreich ist.
Lieber Mido und Michael, wir bedanken uns vielmals für Euer ehrliches Interview und wünschen Euch weiterhin viel Erfolg. Wir haben bei Euch gegessen und können nur sagen: Unbedingt einen Besuch abstatten!
Kontaktdaten vom Restaurant Mädchen ohne Abitur
Adresse: Körtestraße 5, 10967 Berlin
Website: http://www.maedchenohneabitur.de
Facebook: https://www.facebook.com/mädchen-ohne-abitur-366659182614
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