Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Insgesamt sinkt die Anzahl der Gastronomiebetriebe von Jahr zu Jahr. Mitleid verdient der Gastronomiesektor deswegen trotzdem nicht. Denn gleichzeitig entwickelt sich der Umsatz im Gastronomiegewerbe durchaus positiv. Wie sich auch kleine Eckkneipen, Kiezcafés und Co. bei diesen Tendenzen durchsetzen können? Die Neuköllner Querdenkerin Maggie Coker hat Antworten. Einer ihrer Lösungsvorschläge zur Unterstützung kleiner lokaler Unternehmen ist die Schatzkarte Neukölln. Die liebevoll designte Stadtkarte verschafft Touristen, Zugezogenen und Neugierigen ein schnelles Insider-Wissen über die kleinen Gastronomiebetriebe des Berliner Bezirks. Einer dieser Schätze ist das Barettino-Café im beliebten Reuterkiez. Mit dem Barettino haben die Gründerinnen Maria und Djamila ein hippes Café erschaffen, in dem Cappucini geschlürft und Tagliatelle verschlungen werden können. Ihre rund 30 Sitzplätze sind auch an diesem Mittwochmorgen schnell belegt. Wir haben uns einen Platz an der Theke ergattert, um uns mit Djamila und Maggie über die Überlebenschancen der kleinen Gastroszene bei einem Kaffee auszutauschen.
Djamila, es ist ziemlich voll hier heute Morgen. Lief das Barettino schon immer so gut?
Djamila: Also, als wir 2013 aufgemacht haben, hatte ich das Gefühl, die Leute gehen mindestens 15 -mal an unserem Café vorbei, bevor sie endlich reinkommen.
Und wie habt ihr es geschafft, die Gäste zu Euch reinzulocken?
Djamila: So etwas wie die Schatzkarte hat da sehr geholfen. Im Vergleich zu anderen City Maps sticht sie wirklich heraus. Sie sieht schön aus und die Leute nehmen sie gerne mit. Wir haben auch Werbeanzeigen in Magazinen und Zeitschriften geschaltet. Zudem sind wir sehr gesprächig. Das hat es leicht gemacht, dass die Leute wieder kommen. (lacht)
Maggie, mit Deiner Schatzkarte stärkst Du kleine Betriebe in Berlin-Neukölln. Wie kamst Du zu der Idee, eine Karte mit Neuköllner Cafés und Vintageshops aufzusetzen?
Maggie: Die Idee ist aus meiner eigenen Geschäftsgründung entstanden. Ich habe einen eignen Concept-Stores Rag & Bone Man aufgemacht, in dem ich einen Vintage-Store, ein Café und mittlerweile auch eine Blumenbinderei unter ein Dach bringe. Ich hatte damals kein Geld für teure Marketingmaßnahmen, also habe ich einfach selbst etwas gestartet. Der Bedarf war auch bei anderen Geschäften groß, deshalb habe ich meine Idee auch anderen kleinen Gastronomiebetrieben und Shops vorgestellt. Daraus ist mittlerweile eine wirklich schöne Gemeinschaft entstanden.
Durch Deine Arbeit an der Schatzkarte hast Du viele Gastronomiebetriebe in Berlin-Neukölln gesehen. Gibt es etwas Besonderes an der Gastroszene dieses Bezirks?
Maggie: Neukölln kreiert Möglichkeiten. Dieser Kiez erlaubt dir, deine Träume zu erfüllen. Man kann hier klein anfangen, wie auf den Food-Märkten oder mit einem Foodtruck. Das ermöglicht Menschen, die wenig Gastronomieerfahrung haben, ihre Ideen erstmal auszuprobieren, bevor sie ein eigenes Restaurant eröffnen.
Djamila: Vor einigen Jahren waren die Mieten hier noch sehr niedrig und dadurch war es weniger riskant, eine Idee auszuprobieren. Das hat sich mittlerweile geändert. Zurzeit sehen wir viele Projekte, die verschiedene Ideen miteinander kombinieren, wie zum Beispiel Vintage-Läden oder Galerien, die auch ein Café betreiben. Dadurch teilen sich die Gründer das Risiko.
Wie geht ihr mit den Kosten hier im Kiez um?
Djamila: Wir versuchen unsere Fixkosten so gering wie möglich zu halten. Dabei hat uns auch orderbird geholfen, da das Kassensystem monatlich nur wenig kostet und wir keinen großen Investitionsaufwand hatten.
Ihr seid ein ziemlich kleines Café. Kommen die Kunden zu euch an den Tresen, um zu bestellen oder nutzt ihr auch orderbird Schwarm zur mobilen Bestellaufnahme?
Djamila: Im Sommer haben wir noch ein mobiles Gerät, weil dann die Plätze außen besetzt sind. Dadurch sind wir viel schneller. Ich würde dadurch aber nicht sagen, dass wir Personalkosten sparen. Vielmehr hat unser Personal durch die Technologie mehr Zeit, die Bestellungen aufzunehmen und diese zuzubereiten.
Um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, benötigt man viel Mut. Was ratet ihr Gastro-Gründern, die mit ähnlichen Ideen liebäugeln?
Maggie: Man muss es wirklich wollen. Wenn man halbherzig an die Sache geht, dann funktioniert es nicht. Außerdem ist es ist wichtig zu akzeptieren, dass sich Dinge mit den Jahren ändern. Man muss mit der Zeit gehen. Für mein eigenes Geschäft habe ich so viele Ideen und weiß, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um meinen Betrieb wieder aufzufrischen. Ein guter Service ist natürlich auch unersetzlich, denn es gibt so viel Konkurrenz. Wieso sollen die Menschen zu dir gehen und nicht zu den anderen? Auf diese Frage muss man eine Antwort kennen und mit seinem Geschäft herausstechen.
Um aus der Masse herauszustechen ist ein sympathisches Vermarktungskonzept wie die Schatzkarte Neukölln in jedem Fall hilfreich! Wer dazu noch eine clevere Geschäftsidee und gastfreundliches Personal mitbringt, ist sehr gut aufgestellt. Für alle Gastronomen, die nicht sofort eine eigene Schatzkarte aufsetzen können, haben wir weitere nützliche Informationen zu Vermarktungsstrategien in unserem Gastro-Gründer-Guide zusammengestellt.
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