Mit dem enormen Ansteig der Storm- und Gaspreise im Zuge der Energiekrise steigt auch der wirtschaftliche Druck auf alle Unternehmer und Selbstständige mit eigenem Gewerbe. Gerade die Gastronomie ist von der Krise besonders betroffen: Es ist Hochbetrieb und Deine Küchengeräte und Kühlanlagen laufen gleichzeitig auf Hochtouren. Das kann zu hohen Lastspitzen führen und Deine Gewerbestromkosten in die Höhe treiben. So sparst Du Kosten!
Gewerbestrom ist mit circa 70% der bestimmende Kostenfaktor in der Gastronomie. Deshalb geben wir Dir heute ein paar Praxistipps, wie Du durch Lastmanagement Deine Energieeffizienz steigerst und so Deine Ausgaben verringerst.
Was ist eigentlich eine Lastspitze?
Eine Lastspitze ist eine kurz auftretende hohe Leistungsnachfrage im Stromnetz, die monatlich von Deinem Stromanbieter in einem 15-Minuten-Intervall gemessen wird. Diese Lastspitze muss durch sogenannte Spitzenlastkraftwerke ausgeglichen werden – und genau das kann teuer werden. Je höher Dein Spitzenverbrauchswert war, desto höher kann Dein Gewerbestromanbieter auch dauerhaft die Strompreise pro Kilowattstunde ansetzen. Schon ein Ausrutscher nach oben kann also Deinen Abschlag für den Monat oder aber sogar für das gesamte Jahr in die Höhe treiben. Um das zu vermeiden und einen günstigeren Stromtarif für Deinen Gewerbestrom bei einem Stromanbieter zu finden, musst Du hohen Lastspitzen zuvorkommen und diese ausgleichen. Das nennt sich Peak Shaving. Diese Peaks (Spitzen) lassen sich mit einer effizienteren Nutzung Deiner Geräte verkleinern.
Macht Energiespeicherung für Dich Sinn?
Eine Alternative ist die Speicherung von Energie, ein sogenannter Stromspeicher. Das ist für Dich dann besonders sinnvoll, wenn Du einen Jahresverbrauch an Gewerbestrom von mindestens 100.000 kWh im Jahr hast. Auch wenn Du mit Deinen Energiekosten nur einmal im Jahr über einem bestimmten Grenzwert liegst, zahlst Du das ganze Jahr lang einen höheren Strompreis an Deinen Gewerbestromanbieter. Dadurch hast Du viel höhere Energiekosten durch Abschlagszahlungen. Um das zu vermeiden und einen günstigeren Stromtarif bei Deinem Stromanbieter zu erhalten, musst Du hohen Lastspitzen zuvorkommen.
Du kannst auch einen Wechsel zu Ökostrom in Betracht ziehen. Das ist nicht nur gut für’s Gewissen, sondern kann auch tatsächlich günstiger sein als herkömmlicher Strom. Informiere Dich und vergleiche online die Strompreise.
Prüfe Deinen Stromverbrauch auf hohe Lastspitzen
Mit Deiner Gastronomie bist Du in der Regel ein Sondervertrags- oder Gewerbekunde bei Deinem Stromanbieter. Als solcher kannst Du bei Deinem Stromanbieter kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr ein detailliertes Lastprofil anfordern. Das gibt Dir Aufschluss über Deinen Verbrauch. Damit überprüfst Du, ob und wann Lastspitzen in Deiner Gastronomie auftreten. Alternativ kannst Du mit einer kleinen Faustregel ausrechnen, ob sich eine Optimierung und eventuell ein Stromvergleich mit anderen Stromanbietern lohnt. Schnapp’ Dir Deine letzte Stromrechnung und dividiere den Wert unter Jahresarbeit durch die Jahreshöchstleistung. Gewerbestromkosten sparen kannst Du, wenn das Ergebnis höher als 2500 ist. Sinnvoll ist es auch, eine Liste mit dem Verbrauch jedes Gerätes zu erstellen und festzulegen, welche Geräte mit hohem Verbrauch besser nicht gleichzeitig laufen sollten. Zusätzlich gibt Dir das einen detaillierten Überblick über Deine Energiekosten und die Energieeffizienz Deiner Geräte wie zum Beispiel die Kälteanlagen. Hierzu kannst Du Dir Hilfe bei einem Energieberater holen und gegebenenfalls andere Stromtarife vergleichen. Mit diesem Wissen kannst Du Deinen alten Vertrag bei Deinem jetzigen Stromanbieter kündigen oder in einen besseren Tarif wechseln. Beachte dabei die Kündigungsfristen. Diese können sich nach Vertrag und Stromanbieter stark unterscheiden.
Deine Energiekennzahl (KEI) ermittelst Du wie folgt:
Jahresverbrauch an Strom in kWh
__________________________________ = kWh/m2 (pro Jahr) = KEI
Betriebsfläche in m2
Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Quadratmeter liegt in deutschen Gastronomie bei 230 kWh/m2 im Jahr. Mit Deiner ausgerechneten Kennzahl kannst Du bei den gängigen Vergleichsportalen Deinen günstigsten Tarif ermitteln.
Du willst noch mehr sparen und Deinen Umsatz steigern? Dann wirf doch mal einen Blick in unsere Ratgeberbeiträge: Gastro-Buchaltung: 5 Zahlen, die jeder Gastronom kennen sollte und Umsatz in der Gastronomie durch Kartenzahlung erhöhen
Rüste Deinen Stromzähler auf
Um schneller auf Lastspitzen zu reagieren und Gewerbestromkosten einzusparen, solltest Du Deinen Verbrauch und die Strompreise regelmäßig selbst prüfen. Ein nützlicher Helfer ist ein Lastgangzähler. Diese Zähler sind extra konzipiert, um den Lastgang, also den zeitlichen Verlauf der bezogenen Leistungen, zu ermitteln. Ab einem Verbrauch von mindestens 50.000 kWh Strom lassen sich sogar Steuern und Abgaben sparen. Den Zähler forderst Du entweder bei Deinem Stromversorger an oder Du lässt von einem Elektriker einen “Sub-Meter” einbauen. Die investitionen inklusive Montage liegen für beide Optionen zwischen 500 und 2.000 Euro. Ist Dir das zu kompliziert, kannst Du auf ein automatisches System zurückgreifen, dass Deinen Gewerbestrom misst. Ein System, mit dem Deine Geräte automatisch angesteuert werden, um Lastspitzen zu vermeiden, ist ab 1.000 Euro zu haben. Durch das Überwachen Deiner Energieeffizienz und das dauerhafte Energiesparen lohnt sich die Investition in den meisten Fällen bereits nach zwei Jahren. Eine weitere Möglichkeit bietet der 96 Stunden Leistungsmesser, der nicht nur die verbrauchten kWh, sondern auch einen Leistungswert ermittelt. Die Werte werden in Intervallen von 96 Stunden alle 60 Minuten gemessen. Wenn Dein Stromverbrauch bei unter 100.000 kWh im Jahr liegt, wäre der Maximumzähler, Eintarif- oder Zweitarifzähler, eine Option. Dieser misst den höchsten Leistungswert, der innerhalb eines Jahres an Gewerbestrom angefallen ist.
Plane Deine Geräteeinsätze effizient
Selbst ohne detaillierte Analyse lassen sich Gewerbestromkosten mit ein paar Kniffen und Helferlein senken, ohne dass Du komplett auf wichtige Geräte und Kühlanlagen verzichten musst. Ganz einfach lassen sich Lastspitzen vermeiden, indem in Deinem Gastronomiebetrieb möglichst wenige stromfressende Geräte, die einen hohen Verbrauch haben, gleichzeitig laufen. Zeitschaltuhren sind hilfreich bei Geräten, die Energie speichern. Sie können phasenweise abgeschaltet werden, wenn andere Vielverbraucher laufen. Besonders kurz nach dem Einschalten verbrauchen viele Geräte sehr viel Strom. Auch durch das versetzte Einschalten der Geräte vermeidest Du hohe Lastspitzen. Hierfür kannst Du einen Plan erstellen, damit Deine Mitarbeiter wissen, wann welche Geräte eingeschaltet sein sollen und welche nie gleichzeitig laufen dürfen. Diese Prozesse kannst Du mit Zeitschaltuhren zusätzlich vereinfachen und das Energiesparen fördern.
Eliminiere unnötige Stromfresser
Sinnvoll ist auch, die Grundstromlast zu mindern – vor allem, wenn Lastspitzen sich nicht vermeiden lassen. Oft lohnt es sich, Geräte und Maschinen durch verbrauchsärmere zu ersetzen oder einfach den Stromanbieter zu wechseln. Natürlich ist der Wechsel nicht bei allen Geräten problemlos möglich, aber auch hier kannst Du klein anfangen. Überprüfe zum Beispiel Deine Beleuchtung. Die in der Anschaffung zwar teureren LED-Lampen sparen langfristig Energiekosten. Großgeräte wie Deine Kälteanlagen, Kühlschränke oder Geschirrspüler mit einer guten Energieeffizienz ersparen Dir zusätzliche Ausgaben. Eine weitere Überlegung könnte der Wechsel vom Kochen mit Gewerbestrom zu einer Variante mit Gewerbegas sein. Kalkuliere das ruhig mal durch, vielleicht kannst Du durch die Umstellung auf Gas Deine hohen Energiekosten senken.
Als Großverbraucher kannst Du Energie sparen
Hast Du in Deiner Gastronomie generell einen sehr hohen Stromverbrauch und kannst Lastspitzen kaum vermeiden? Treten zweimal im Jahr Lastspitzen von über 30 Kilowatt auf, dann giltst Du als Großkunde und zahlst einen Cent weniger pro Kilowattstunde bei Deinem Stromanbieter. Ist das nicht der Fall, weise den Stromanbieter darauf hin. Betreibst Du mit Deinem Gastronomiebetrieb mehrere Standorte, ist es ratsam, alle zu einer zentralen Abnahmestelle zu bündeln. Dadurch erhältst Du günstigere Strompreise für Deinen Gewerbestrom, sparst für alle Standorte Stromkosten und verringerst den Verwaltungsaufwand für Deine Gastronomien.
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