Ihr habt eine geniale Gründungsidee für Euren Gastrobetrieb ausgetüftelt? Alle Details zu Eurer Gründung habt Ihr bereits in einem Businessplan ausformuliert? Prima, dann geht es weiter mit Schritt 2: dem Finanzierungsplan. Schließlich sind die meisten Gründer bei ihrer Existenzgründung auf Fördermittel angewiesen. Leider sind traditionelle Banken oftmals skeptisch, in den risikoreichen Gastronomiesektor zu investieren. Die Finanzierung über einen Brauereivertrag haben wir Euch bereits in einem anderen Blogartikel vorgestellt. Heute widmen wir uns im großen Fördermittelcheck weiteren Finanzierungsstrategien wie z.B. der Kreditanstalt für Wiederaufbau, besser bekannt als KfW. Wie Existenzgründer sich bei KfW und Co. um Förderung bewerben und welche Fördermittel Gastronomen abseits der KfW zur Verfügung stehen? Alle Antworten erfahrt Ihr in unserem großen Fördermittelcheck für Existenzgründer mit Christian Wegner von der ETL Unternehmensberatung.
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Christian, welche Fördermittel gibt es für Existenzgründer?

Gründern stehen zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung. Dazu zählen u.a. Förderkredite, Beteiligungen und Bürgschaften, öffentliche Investitionszuschüsse sowie Fördermittel für die Beratung.

Bei den Förderkrediten ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau, auch bekannt als KfW, die bekannteste Anlaufstelle. Die KfW vergibt Darlehen zu sehr günstigen Konditionen und übernimmt oft sogar das Ausfallrisiko der finanzierenden Bank.

Ähnliche Förderprogramme zu denen der KfW finden Existenzgründer auch bei den Bürgschaftsbanken der jeweiligen Bundesländer wieder. Diese vergeben auch Darlehen, jedoch vor allem Bürgschaften, die das Risiko der kreditgebenden Bank minimieren.

Öffentliche Beteiligungsgesellschaften vergeben oft in Personalunion mit den Bürgschaftsbanken Risikokapital in Form von stillen Beteiligungen an Unternehmen und natürlich auch an Existenzgründer. Diese Förderprogramme sind für junge, innovative Unternehmen interessant, da diese in der Vorgründung oft kein Fall für die Hausbank sind. Solche Beteiligungen helfen ebenfalls, genügend Eigenkapital für eine Finanzierung in Zusammenarbeit mit einer Hausbank bereitzustellen.

“Gründer stehen für die Finanzierung Förderkredite, Beteiligungen und Bürgschaften, öffentliche Investitionszuschüsse sowie Fördermittel für die Beratung zur Verfügung” – Christian Wegner

Investitionszuschüsse werden auf Bundes- und Länderebene vergeben. Dabei erhalten Existenzgründer einen anteiligen Zuschuss für die Finanzierung des Vorhabens, den sie nicht zurückzahlen müssen. Bei diesem Förderprogramm kommt es grundsätzlich auf das Förderziel der jeweiligen Landesregierung an. Es existieren Sachkostenzuschüsse z.B. für Anlagen und Maschinen, aber auch Personalkostenzuschüsse, die oft in innovationsfördernden Programmen vergeben werden.

Ergänzt werden diese Fördermittel durch Zuschüsse zur Förderung von Beratungsleistungen. Diese ermöglichen Existenzgründern die Finanzierung einer kompetenten Beratung vor und nach der Gründung; dazu gehört auch die Beratung zur Unternehmensfinanzierung und somit die Fördermittelberatung.

Gibt es Fördermittel für die jeweilige Unternehmensphase?

Das kommt in der Förderlandschaft ganz auf den Gegenstand des zu gründenden Unternehmens an. Bei Innovationen sind die Förderrichtlinien oft großzügiger und erlauben eine Inanspruchnahme von Mitteln zur Finanzierungsförderung auch schon weit vor der Gründung. In vielen anderen Fällen müssen Existenzgründer ihre ersten Anstrengungen in der Vorgründungsphase aus dem Eigenkapital finanzieren. Ab der Gründung bzw. unmittelbar davor stehen einem viele Fördermöglichkeiten offen. Beratungsförderung gibt es in den meisten Fällen in jeder Unternehmensphase. Ausnahmen kann es jedoch in der Vorgründungsberatung geben, da diese grundsätzlich Ländersache ist.

Wie gehe ich vor, um die besten Fördermittel für mich zu identifizieren?

Hierzu empfiehlt sich, die geeigneten Fördermittel zunächst zu recherchieren. Dabei bietet die Förderdatenbank des Bundes einen ersten Ausgangspunkt. Auch Kammern und Verbände sind eine kompetente Anlaufstelle für Fördermittel.

Jeder Existenzgründer sollte sich jedoch einer Wahrheit stellen: Fördermittel machen träge. Die Beantragung, der Abruf und die Abrechnung sind oft sehr kompliziert, sodass die Fördermittel viel Zeit und Manpower binden. Es empfiehlt sich, den Einsatz genau abzuwägen. Dazu sollte man sich im Vorfeld der Gründung über seine Prioritäten klar werden, oder kurz gesagt: Planung hilft.

Die „beste“ Förderoption bestimmt sich dann oft subjektiv. Wir, die ETL Unternehmensberatung, haben dazu einen Fördermittelcheck entwickelt und stehen dem Gründer in allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

“Die Förderdatenbank des Bundes bietet einen guten ersten Ausgangspunkt, um sich einen Überblick über Fördermittel zu machen.” – Christian Wegner

Fördermittel 101: Brainstorming für die Crowdfunding Kampagne

Auch über Crowdfunding können Gastro-Gründer ihre Ideen finanzieren. Dies verlangt jedoch eine gut vorbereitete Werbekampagne!

Welche Bedingungen muss ich erfüllen beziehungsweise welche Vorarbeit muss ich leisten, um diese Fördermittel auch bewilligt zu bekommen?

Die Förderbedingungen sind von Förderprogramm zu Förderprogramm sehr unterschiedlich, darum lässt sich die Frage leider nicht pauschal beantworten.

Für die Antragstellung werden oft der Antrag selbst und eine Vorhabensbeschreibung benötigt, die je nach Anforderungen an ihren Umfang auch einem Businessplan gleichzusetzen ist.

Bei Förderkrediten der KfW wird die Antragstellung durch die Hausbank übernommen. In allen anderen Fällen muss grundsätzlich direkt mit dem Fördergeber kommuniziert werden.

Egal ob Ihr einen Antrag auf Förderung bei der KfW stellt oder ein anderes Darlehensprogramm wählt: Eine gute Vorbereitung ist das Wichtigste. Daher ist es ratsam, einen Profi einzubeziehen, der viel Erfahrung mit den jeweiligen Fördermitteln hat und die Förderpraxis, die hin und wieder von den Förderrichtlinien abweicht, kennt.

“Egal ob Ihr einen Antrag auf Förderung bei der KfW stellt oder ein anderes Darlehensprogramm wählt: Eine gute Vorbereitung ist das Wichtigste.” – Christian Wegner

Gehe ich bei diesen Arten der Förderung Risiken ein? Muss ich die Fördermittel immer zurückzahlen?

Das kommt ganz auf die Fördermittel an. Bei Krediten, Bürgschaften, Darlehen und Beteiligungen wie zum Beispiel bei der KfW liegen die Risiken grundsätzlich in der Rückzahlung und der damit verbundenen Haftung. Dies unterscheidet sich nicht von einer normalen Marktfinanzierung.

Zuschüsse sind dagegen nicht rückzahlbar. Gleichzeitig bergen Zuschüsse als Förderung auch Gefahren, da diese oft mit engen Auflagen verbunden sind, z.B. mit Arbeitsplatzbedingungen. Werden diese Auflagen nicht eingehalten, muss der Zuschuss zurückgezahlt werden. Dies sollte vor der Beantragung der Fördermittel unbedingt beachtet werden.

“Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden. Gleichzeitig bergen Zuschüsse als Förderung auch Gefahren, da diese oft mit engen Auflagen verbunden sind.” – Christian Wegner

Sind erhaltene Fördermittel steuerpflichtig?

Kredite, Bürgschaften, Darlehen und Beteiligungen sind grundsätzlich steuerfrei, Investitionszuschüsse haben aber durchaus eine Wirkung auf die Unternehmensbesteuerung. Die Wirkung der Zuschüsse sollte deshalb vor der Auszahlung und Einsatz mit dem Steuerberater besprochen werden.

Ist die Finanzierung durch Crowdfunding eine geeignete Alternative zu konventionellen Fördermitteln?

Crowdfunding ist ein Oberbegriff für verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten: Darlehensfinanzierung, Unternehmensbeteiligung, Vorabverkauf von Produkten etc. Diese Art der Finanzierung ist für Gründer sehr interessant, da potentielle Kunden frühzeitig auf das Produkt aufmerksam werden und dieses sogar mitgestalten können. So kann ein Unternehmen bereits vor der Gründung einen Kundenstamm aufbauen.

Diese Förderung verlangt eine gut vorbereitete Werbekampagne, die in der Lage ist, die Crowd auch zu erreichen. Dabei können die Marketingaufwendungen sehr hoch sein. Gründer sollten außerdem den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Solche Kampagnen eigenen sich besonders für leicht zu erklärende Produkte und Dienstleistungen, wobei es bei viralen Kampagnen auf die Persönlichkeit der Gründer ankommen mag.

Somit eignet sich die Crowdfinanzierung als Finanzierung für besonders kleine überschaubare Projekte mit einem persönlichen Touch oder für große eigenkapitalintensive und innovative Vorhaben. Ich persönlich glaube, dass Crowdfunding das Potential hat, sich zukünftig zu einer echten Alternative zu den herkömmlichen Finanzierungsarten zu entwickeln.

Christian Wegener – Experte für Fördermittel bei der ETL ADHOGAChristian Wegner, Vorstand der ETL Unternehmensberatung AG, studierte nach  seiner Bankausbildung Betriebswirtschaft in Berlin und war jahrelang Geschäftskundenberater und Niederlassungsleiter bei der Deutschen Bank. Als er 2003 von der ETL-Gruppe mit dem Aufbau der ETL Unternehmensberatung in Mecklenburg-Vorpommern betraut wurde, wechselte er aus der Banker- in die Unternehmerperspektive. In der Tätigkeit als Unternehmensberater begleitete er in den vergangenen Jahren zahlreiche Gründer und kennt die Tücken und Stolpersteine einer Gründung auf dem Weg zum Erfolg.

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